Durchdruck – die Grundlagen

Beim Durchdruck wird die Druckfarbe durch eine Textilfaser oder durch ein Sieb auf die zu bedruckende Oberfläche übertragen. Man spricht daher auch von Siebdruck. Eine einfache Form dieses Durchdruck-Verfahrens lernen Kinder, indem sie mit einer Zahnbürste Farbe durch ein Sieb auf das Papier drücken. Dies ist vereinfacht gesehen die Technik des Siebdrucks, wie sie im Textildruck oder Werbedruck häufig professionell zur Anwendung kommt. Durchdruck wurde in der Kunst bekannt durch die Bilder von Andy Warhol, der sich intensiv mit dem Siebdruck beschäftigte und dessen Bilder durch die so entstandene Rasterung bekannt wurden. Warhol benutzte absichtlich ein relativ grobes Sieb, um die Technik selbst als künstlerisches Gestaltungsmittel mit in den Vordergrund zu rücken. In der alltäglichen Anwendung des Siebdrucks als Durchdruck Verfahren kommen wesentlich feinere Siebe zum Einsatz, sodass die Technik nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist.

Durchdruck – die Technik

Die Übertragung der Farbe auf die zu bedruckende Oberfläche erfolgt beim Durchdruck durch ein Elastomer. Dieses Elastomer ist eine sog. Gummirakel, das die Farbe durch das Sieb, heute ein feinmaschiges Gewebe, auf die Druckoberfläche drückt. Die Druckform besteht aus einem mit Gewebe bespannten Rahmen. Das Gewebe trägt eine fotografisch aufgebrachte Schablone, die die nicht zu bedruckenden Stellen undurchlässig macht. Im Durchdruck wird unterschiedliches Gewebe eingesetzt. Bei grobmaschigem Gewebe ist der Farbauftrag sehr hoch, es sind dadurch aber keine feinen Details druckbar. Bei feinmaschigem Gewebe dagegen sind feine Details darstellbar, der Farbauftrag ist aber geringer. Als Gewebe kommt meist Polyester zum Einsatz, da es stark gespannt werden kann und keine Feuchtigkeit aufnimmt. Stahlgewebe sind sehr spannbar und dünner als Polyester, aber teuer und knickempfindlich. Daher werden Sie fast nur im Elektronik Druck eingesetzt, wo sie durch ein sehr feines Druckergebnis überzeugen. In Rotationsdruckmaschinen wird häufig Rotamesh eingesetzt, eine Platte mit feinen Öffnungen, die zum Zylinder geformt schnellen Druck ermöglicht. Neuerdings wird im Rotationsdruck häufig das sog. Screeny verwendet, ein gewobenes vernickeltes Stahlgewebe.

Durchdruck – Form und Material

Der Durchdruck ermöglicht das Drucken auf eine Vielzahl von Materialien. Flache Oberflächen wie Folien, Platten oder Plakate sind ebenso bedruckbar wie dreidimensionale Druckkörper wie Gehäuse, Flaschen oder Ähnliches. Als Materialien kommen meist Papiererzeugnisse, Kunststoffe, Textilien, Keramik, Metall, Holz und Glas zur Anwendung. Die Druckfläche kann dabei von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern Breite betragen. Heute werden drei Gebiete unterschieden, in denen der Durchdruck hauptsächlich eingesetzt wird, der grafische Siebdruck, der industrielle Siebdruck und der Textildruck. Beim grafischen Siebdruck werden Plakate, Werbeplanen, Werbegeschenke, Kunstdrucke und DVDs bedruckt. Der industrielle Siebdruck kommt bei Leiterplatten und Schaltkreisen, wie auch Solarzellen und vielem mehr zum Einsatz. T-Shirts, Fahnen, Taschen und weitere Produkte entstehen beim Textildruck, der jedoch immer häufiger auch vom Digitaldruck übernommen wird.

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