Frottage – Drucken mit Tradition

Schon zu Konfuzius Zeiten wusste man um den Wert der Vervielfältigung mithilfe von Druckverfahren. So wurden die Schriften des Gelehrten bereits ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung mithilfe der Frottage vervielfältigt und so einer größeren Gruppe von Menschen zugänglich gemacht. Somit gehört die Frottage wohl zu den ältesten, bis heute überlieferten Druckverfahren der Welt. Das Prinzip des Druckverfahrens ist dabei denkbar simpel: Als Druckstock für den Hochdruck dient ein fester Untergrund, wie Granit, Marmor oder andere Steinplatten. Ein feuchter Papierbogen wird über die vorbereitete Druckplatte gelegt und so festgestrichen, dass das Papier in die Vertiefungen gedrückt wird. Nach dem anschließenden einstreichen mit Tinte oder Tusche bleiben ein Negativabzug des Druckstocks und damit das fertige Druckerzeugnis zurück. Auf diese Weise konnten bereits in frühester Zeit größere Auflagen erstellt werden, die einer vergleichsweise großen Gruppe von Menschen die Inhalte und Informationen ihrer damals bekannten Welt zugänglich machten. Ein erster Schritt zur Informationsgesellschaft.

Auf den Spuren von Max Ernst

Der erfolgreiche deutsche Maler, Grafiker und Bildhauer Max Ernst entdeckte in der Mitte der 1920er Jahre die alte Drucktechnik, die an die Lithographie erinnert, für die Bildenden Künste erneut und entwickelte sie weiter. Durch diesen Einfluss erhielt die Frottage, wie wir sie heute kennen, ihren ganz besonderen Charme, ihre Bedeutung für die moderne Kunst und damit ihren Stellenwert für unsere heutige Gesellschaft. Mittlerweile wird die Frottage nicht mehr ausschließlich als Kopie eines Vorbilds verwendet. Als künstlerische Darstellung wird die Druckvorlage mithilfe der Frottage als Bestandteil eines größeren Werkes auch immer wieder durch andere Bestandteile der darstellenden Künste ergänzt. So lassen sich Frottagen beispielsweise hervorragend durch Öl- und Aquarellmalereien zu einer künstlerischen Collage zusammenfügen und als ein zusammenhängendes Gesamtwerk vereinen.

Frottagen zum Selbermachen

Auch wenn ihr nutzen für den kommerziellen Druck eher schwindend gering sein dürfte, ist sie als Mittel zur künstlerischen Verwirklichung eigener Ideen und Vorstellungen sowie einer gelungenen Darstellung des Realen oder Surrealen noch immer ein gern genutztes Mittel. Dem kreativen Geist sind in der Verwendung des Verfahrens der Frottage nahezu keinerlei Grenzen gesetzt. So kann die aufwendige Bearbeitung eines steinernen Druckstocks auch durch ein weicheres Material ersetzt werden. Holz, Gips oder Kunststoffe bieten ähnliche Möglichkeiten, wie die althergebrachten Methoden der Vervielfältigung auf Granit oder Marmor. Jedoch zeichnen sich letztere eindeutig durch eine höhere Lebensdauer aus, was allerdings im Rahmen der künstlerischen Verwirklichung nicht immer entscheidend für den Erfolg des Werks sein muss. Doch nicht nur für die professionelle Kunstszene haben Frottagen bis heute noch eine Bedeutung, auch im Privaten können kreative Ideen mithilfe der Frottage ausgezeichnet verwirklicht und gänzlich individuelle, ansehnliche Dekorationsobjekte im eigenen Zuhause geschaffen werden.

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