Hochdruck – der Beginn des Druckens

Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren. Beim Hochdruck sind die druckenden Bereiche erhöht und die nichtdruckenden Bereiche vertieft. Das erste Hochdruckverfahren, das bis heute verbreitet ist, ist das Stempeln. Die ersten Stempel stammen aus der Bronzezeit aus Mesopotamien. Anfangs wurden Siegel verwendet, die in Ton oder Wachs gedrückt wurden, also ein Druckverfahren ohne Farbe. Bereits im 8. Jahrhundert wurde der Hochdruck in China angewendet. Die Druckplatten waren aus Holz und die Schrift und Illustrationen wurden aus der Holzplatte herausgeschnitten. Im 15. Jahrhundert erfand Johannes Gutenberg die Druckerpresse und den modernen Buchdruck mit beweglichen Lettern. Diese Variante des Hochdruck fand rasch Verbreitung und sorgte dafür, dass in kurzer Zeit eine bisher ungekannte Menge an Büchern gedruckt und weltweit verbreitet werden konnte. Bis in die 1970er Jahre war der Hochdruck das Standarddruckverfahren zur Buchherstellung.

Hochdruck – die Technik

Hochdruck ist ein direktes mechanisches Druckverfahren. Die Farbe wird unmittelbar auf die erhabenen Teile der Druckplatte aufgebracht und von dort durch mechanischen Druck auf das Papier übertragen. Die Lettern und Grafiken müssen daher spiegelverkehrt in die Druckplatte gesetzt werden, um richtig auf dem Papier zu erscheinen. Gutenberg verwendete Bleilettern, um einen hohen Widerstand zu erreichen und so eine hohe Zahl an Druckbögen mit geringem Verschleiß der Lettern drucken zu können. Heute werden zwei Arten von Hochdruckformen unterschieden. Harte Hochdruckformen bestehen aus Stahl, Eisen, Messing, Kupfer oder Holz. Sie ermöglichen durch ihre Härte hohe Druckauflagen. Elastische Hochdruck Formen sind aus Linoleum und Gummi gefertigt. Bedingt durch das weiche Material verschleißen sie schnell und ermögliche daher nur geringe Auflagen. Eine fotomechanisch oder maschinell hergestellte Druckplatte für das Hochdruckverfahren nennt man Klischee. Ein Klischee besteht in der Regel aus Zink, Kunststoff oder Fotopolymer. Der spätere druckende Bereich wird mittels Belichtung gehärtet, der nicht druckende Bereich danach chemisch abgetragen, sodass der druckende Bereich erhaben bleibt.

Hochdruck heute

Nach dem Satz des Textes und der Ätzung der Klischees wird die Seitenmontage vorgenommen. Die richtige Verteilung der Seiten auf dem Druckbogen nennt man Ausschießen. Damit wird bewirkt, dass die Seiten nach der Falzung korrekt angeordnet sind und Vorder- und Rückseiten zueinanderpassen. Schließlich erfolgt die Einrichtung der Farben und der Auflagendruck beginnt. Hochdruck erkennt man an den sog. Quetschrändern der Buchstaben und daran, dass auf der Rückseite eine leichte Erhöhung der Buchstaben fühlbar ist. In der heutigen Drucktechnik wird Hochdruck kaum noch angewendet, da die Herstellung der Druckplatten zu kostenintensiv ist. Digitaldruck und Offsetdruck sind für große Auflagen deutlich günstiger. Hochdruck wird in künstlerischen Bereichen noch häufig verwendet, hier sind vor allem Linolschnitt, Holzstich und Holzschnitt von Bedeutung. Auch bei der Herstellung bibliophiler Kostbarkeiten kommt der Hochdruck häufig zum Einsatz.

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